Ortseingang von Klausheide mit Willkommensschild Klausheider Weg in Klausheide mit Kirchen
Weihnachtsmarkt 2022 in Klausheide Heidewitzkatreff Klausheide

Geschichtspfad Klausheide

Neugliederung Kirchen

Tafel Neugliederung Gemeinden Der Aufbau eines „Geschichtspfads in Klausheide“ wurde 2023 vom Bürgerverein initiiert, um die historische Entwicklung des Ortes und seiner Umgebung erlebbar zu machen. Ziel des Geschichtspfads ist es, einen Rundgang durch die Geschichte von Klausheide zu ermöglichen und die Dorfgemeinschaft sowie Besucher mit wichtigen historischen Ereignissen und Orten vertraut zu machen. Hierzu werden an ausgewählten Punkten Sandsteine mit Tafeln aufgestellt, die verschiedene geschichtliche Themen und Meilensteine der Region dokumentieren. Die erste Tafel wurde 2024 zum Thema „Neugliederung der Gemeinden“ aufgestellt.

Geplant sind bislang Tafeln zu folgenden Themen:

Der Geschichtspfad soll nicht nur die Geschichte von Klausheide bewahren, sondern auch die Gemeinschaft stärken und das Bewusstsein für die lokale Geschichte fördern. Durch Klausheide führt ein offizieller touristischer Radweg (Grafschafter Fietsentour); durch die Kombination von Natur und Kultur wird der Geschichtspfad zu einem bedeutenden Element des lokalen und regionalen Tourismus und der lokalen Identität. Die Sandsteine mit den Tafeln werden den Besuchern des Pfades die Möglichkeit geben, mehr über die Geschichte des Ortes zu erfahren und die Verbindung zur Vergangenheit zu spüren. Das langfristige Ziel des Projektes ist es, Klausheide als historisch wertvollen Ort zu präsentieren und das Bewusstsein für den Erhalt der lokalen Kultur und Geschichte zu schärfen.

Neugliederung der Gemeinden

Zeitungsartikel Eingemeindung nach Nordhorn 1974 Die erste Tafel des Geschichtspfades wurde 2024 zur Veranstaltung „Eingemeindung von Klausheide im Jahr 1974“ aufgestellt. Diese Tafel steht an der von unserem Verein errichteten Raststätte für Radfahrer und erinnert an die bedeutende Veränderung der politischen und administrativen Struktur des Dorfes, ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte von Klausheide.

Seit 1965 befassten sich in Niedersachsen die zuständigen Behörden mit einer Neugliederung der Gemeinden. Eine Sachverständigenkommission unter der Leitung von Werner Weber hatte angeregt, dass es keine Gemeinwesen unter 5000 Einwohner geben solle. Die Gemeinde Klausheide hatte Anfang der 1970er Jahre rund 1500 Einwohner und war demnach zu klein, um als Einheitsgemeinde fortzubestehen. Zwischen den beiden Mittelzentren Nordhorn und Lingen sollte es keine Samtgemeinde, sondern eine starke Einheitsgemeinde geben. Der Zusammenschluss von Lohne und Klausheide hätte also auf der Hand gelegen. Allerdings hatten 1974 beide Gemeinden zusammen weniger als 5000 Einwohner.

Der niedersächsische Landtag beschloss daher den Zusammenschluss von Klausheide und sechs weiteren Umlandgemeinden mit der Kreisstadt Nordhorn und Lohne ging in der Großgemeinde Wietmarschen auf.



Kirchen

Michaeliskirche Klausheide Seit Anbeginn ist die konfessionelle Struktur in Klausheide sehr heterogen. Durch den Zuzug der Gutsarbeiter sowohl aus der Grafschaft Bentheim (vorwiegend reformiert) als auch aus dem Emsland (vorwiegend katholisch) und weit darüber hinaus wohnten in der Siedlung Katholiken, Reformierte und Lutheraner. Die letzten öffentlich zugänglichen Zahlen über die Verteilung der Konfessionen stammen vom 1. Dezember 1972: Von den 1520 Einwohnern waren 589 (38,8 %) ev.-lutherisch, 500 (32,9 %) katholisch und 417 (27,4 %) ev.-reformiert; 14 Einwohner (0,9 %) gehörten nicht zu den genannten Konfessionen.

Michaeliskirche Klausheide

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es weiteren Zuzug durch Flüchtlinge unterschiedlicher Konfessionen. Eine eigene Kirchengemeinde konnte wegen dieser Lage nie entstehen: Alle Christen gehörten zu Gemeinden in Nordhorn. Nach dem Zweiten Weltkrieg war indes die Bevölkerung soweit angewachsen, dass sowohl bei den Katholiken als auch bei den Protestanten der Wunsch nach einer Kirche am Ort bestand. 1956 gründeten Reformierte und Lutheraner den Evangelischen Kirchbauverein e. V. mit dem Zweck, eine gemeinsame Kirche zu errichten. Die Vereinsmitglieder konnten rund 17.000 DM an Spenden sammeln, womit letztendlich das Geläut und die Orgel finanziert wurden. Die politische Gemeinde stellte kostenlos ein Grundstück zur Verfügung. Der Grundstein für die Michaeliskirche wurde am 13. August 1960 gelegt, die Einweihung erfolgte am 25. Januar 1962. Bauträger war zwar die lutherische Gemeinde, dennoch fanden seit Anbeginn die sonntäglichen Gottesdienste im Wechsel zwischen lutherischer und reformierter Gemeinde statt.

St.-Ludgerus-Kirche Klausheide Für die Katholiken in Klausheide wurde eine Filialkirche der St.-Augustinus-Gemeinde Nordhorn gebaut. Grundsteinlegung war am 23. August 1964; am 16. November 1965 wurde sie Liudger, dem Missionar des Münsterlandes, geweiht. Wegen Einsparmaßnahmen wurde diese Kirche aufgegeben: Am 14. Juni 2009 wurde St. Ludgerus entwidmet, seitdem feiern die Katholiken ihre Gottesdienste im Wechsel mit Reformierten und Lutheranern in der Michaeliskirche. Da sich keine adäquate Nutzung für das Gebäude fand, wurde die St.-Ludgerus-Kirche im August 2011 abgerissen.

St.-Ludgerus-Kirche Klausheide